Montag, 19. September 2016

Tag 28: Tulcea

Tulcea:

Kein Start, keine Fahrt, sondern laaaaaaaaaange schlafen und dann gemütlich Frühstücken stand heute auf dem Programm :-) In der Nacht gab's ein heftiges Gewitter, danach Regenschauer. Die Wetterprogosen für morgen sind ähnlich.

Somit tritt Option 4 in Kraft: abwarten und Tee (oder Kaffee) trinken.

Meine 3 Möglichkeiten, die ich mir überlegt hatte, waren:
  1. Fähre Tulcea-Sulina - Übernachtung in Sulina - weiter mit dem Rad (das ist möglich!) von Sulina nach Sfantu Gheorghe am rechten (südlichen) Mündungsarm "Bratul Sfantu Gheorghe" - Übernachtung in Sfantu Gheorghe - Fähre Sfantu Gheorghe-Tulcea - Übernachtung in Tulcea - weiter mit dem Rad entlang des südlichen Randes des Donaudeltas, Besuch im Donaudelta (von Mahmudia oder Murighiol aus) - weiter nach Constanta - Heimfahrt nach Wien mit dem Zug.
  2. Tagesausflug mit Boot bzw. Schiff ins Delta inkl Besuch in Sulina mit Mündung und Kilometer 0 - Übernachtung in Tulcea - weiter mit dem Rad nach Constanta - Heimfahrt nach Wien mit dem Zug.
  3. Kein Deltabesuch - mit dem Rad von Tulcea nach Constanta - Heimfahrt nach Wien mit dem Zug.
Option 3 ist natürlich kein Thema, eh klar :-)

Angesichts der Wetterlage wackelt meine Option 1 (eigentlich meine bevorzugte Variante), da die Regenfälle vermutlich die Künstenstraße bzw. Küstenpiste von Sulina nach Sfantu Gheorghe unter Wasser setzen bzw. schon gesetzt haben. Und ich mag nicht ins Meer geschwappt werden. SOOOOO risikofreundlich bin ich nun auch wieder nicht!

Nachdem heute am späten Vormittag die Regenfälle doch aufgehört hatten, war ich in der Stadt und auch am Hafen, um Angebote für Deltaausflüge einzuholen. Die Allgäuer sind, wie schon gestern vermutet, im gleichen Hotel. Und wir überlegen nun gemeinsam, übermorgen einen Ausflug ins Delta zu machen.

Grafisch sieht das Donaudelta so aus:


Das Biosphärenreservat Donaudelta stellt nach dem Wolgadelta das zweitgrößte Delta Europas dar und umfasst ein Gebiet von 5800 km², wovon 72 % mit einer Fläche von 4178 km² unter Naturschutz stehen. Diese Fläche liegt zu 82,5 % im rumänischen Teil der Landschaft Dobrudscha sowie zu 17,5 % in der Ukraine.

Der nördliche Teil des Reservats - das eigentliche Delta - wird von den 3 aus westlicher Richtung einlaufenden Mündungsarmen der Donau durchflossen: dem (linken) Chiliaarm als rumänisch-ukrainische Staatsgrenze im Norden, dem Sulinaarm in der Mitte und dem (rechten) Sfantu Gheorghe-Arm im Süden. Wie schon erwähnt, gilt der mittlere Mündungsarm (der Sulinaarm oder "Bratul Sulina") als der Hauptarm der Donau. Somit mündet die Donau in Sulina ins Schwarze Meer.

Unmittelbar südlich schließt sich der von Kanälen gespeiste Razim-Sinoie-Lagunenkomplex an. Die Gegend ist bereits seit der Antike spärlich besiedelt. Die Landschaft, Viehzucht und Fischwirtschaft bedienen sich vielfach der natürlichen Ressourcen vor Ort.

In dem Biosphärenreservat konnten bisher etwa 5200 Tier- und Pflanzenarten katalogisiert werden. Die hohe Artenzahl wird einerseits auf das große Angebot an aquatischen und terrestrischen Lebensräumen zurückgeführt, zum anderen auf das geografische Zusammentreffen der zentraleuropäischen Wälder und des Balkangebirges mit den mediterranen Regionen. Die eng miteinander verbundenen Lebensräume wie Röhrichte, schwimmende Inseln, Altarme und Seen, Auwälder und extreme Trockenbiotope in den Dünen bilden im Mündungsgebiet ein einzigartiges Netzwerk von über 30 Ökosystemen. Manche dieser Arten gelten als selten oder vom Aussterben bedroht. Das Reservat beherbergt das mit einer Ausdehnung von etwa 1800 km² weltweit größte zusammenhängende Schilfrohrgebiet und ein bedeutendes Vogelschutzreservat mit der größten Pelikankolonie Europas.

Rumänien erklärte 1990 als erster Donauanrainerstaat seinen Teil des Deltas zum Biosphärenreservat. Die UNESCO nahm das Gebiet 1993 in die Weltnaturerbeliste auf. Rumänien wies das Reservat im gleichen Jahr als Naturschutzgebiet von nationaler und internationaler Bedeutung aus. Seit 1998 ist auch der ukrainische Teil des Donaudeltas ein anerkanntes Biosphärenreservat.

Ab den 1960er Jahren waren weite Teile der Sumpflandschaft für landwirtschaftliche Nutzung trockengelegt worden, wodurch bis 1986 rund ein Fünftel des natürlichen Lebensraums im Delta zerstört wurde. Im Jahr 2000 verpflichteten sich Rumänien, Bulgarien, Moldawien und die Ukraine zum Schutz und zur Renaturierung der Feuchtgebiete im Verlauf der etwa 1000 km langen unteren Donau. Mit diesem vom World Wide Fund for Nature (WWF) initiierten Grünen Korridor entstand das größte grenzüberschreitende Schutzgebiet in Europa.


Die Stadt Tulcea selbst sieht nicht sehr einladend aus, finde ich. Natürlich machen schwarze Wolken eine Stadt nicht gerade freundlich. Ich habe trotzdem ein paar Fotos gemacht (wenn sich das Wetter hoffentlich bessert, folgen noch weitere):





Einen Bahnhof gibt es in Tulcea auch. Allerdings wurde mir im Hotel davon abgeraten, mit der Bahn nach Constanta zu fahren (sollte ich das vorhaben). Die alte Dampflok steht noch als Ausstellungsstück zur Besichtigung in der Endstation Tulcea:
















Mir hat es gutgetan, einmal zu FUSS unterwegs zu sein und nicht mit dem Fahrrad :-)

Keine Gesamtstrecke
keine Zeit in Bewegung
keine Gesamtzeit
keine Summe aller Steigungen

Die Höhe in Tulcea hat sich nicht verändert, dafür aber leider das Wetter:

Es schüttet schon wieder!

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