Dienstag, 6. September 2016

Tag 15: Negotin bis Vidin

Negotin bis Vidin:

REGEN! Ganz im Ernst, es hat in der Nacht geregnet, und in der Früh hat es noch immer geregnet. Und bis zum Ende des Frühstücks hat es noch immer nicht aufgehört. Auch gut - pack ich halt das Regengewand aus. Ich bin ja gerüstet :-)


Start um 8 Uhr 02 serbische Zeit bei recht kräftigem Regen. Ich hatte mich deshalb für die rumänische Seite der Donau entschieden (genauer gesagt für die linke Seite der Donau, denn ein paar km östlich von Negotin (in Bregovo) passiert man auf der rechten Seite der Donau die serbisch-bulgarische Grenze, ab da bildet die Donau die Grenze zwischen Rumänien und Bulgarien), weil sie flacher als die rechte Seite ist. Seit dem Eisernen Tor sind die Berge allmählich in den Hintergrund gerückt. Man sieht sie aber noch am Horizont. Und auf der bulgarischen Seite wird der Donauradweg zunehmend hügelig bis bergig.

Somit fuhr ich die 10 km von Negotin zurück zur Staustufe Djerdap II / Portile de Fier II (Eisernes Tor II) und war wieder in Rumänien. Willkommen zurück in der EU! Die serbische Kontrolle fragte mich nach Drogen, Zigaretten, zu verzollende Gegenstände. Ähm ... auf einem Fahrrad??? Die rumänische Grenzkontrolle fragte nicht lange nach und wühlte in meinen Packtaschen. NETT! Vor allem im Regen!

ZEITUMSTELLUNG! Mein Handy und mein Navi sprangen im Grenzbereich ein paarmal in der Uhrzeit hin und her. Ich musste manchmal überlegen, wieviel Uhr es jetzt wirklich ist.

Nach der Grenze ging es durch ländliche rumänische Gegend. Der heutige Tag war noch mehr als der gestrige Tag geprägt von ländlicher Gegend, kleinen Dörfern, Bauernhöfen, Schafherden und von Menschen. Die Donau war zeitweise in Sicht, aber nicht in unmittelbarer Nähe. Der Regen ließ im Laufe des Tages nach, zeitweise tröpfelte es nur ganz leicht.








Ich war bisher sehr vorsichtig beim Fotografieren von Menschen, da ich mir dachte, sie wollen das vielleicht nicht? Ich hätte heute so viele Motive gehabt! Einige Male traute ich mich dann doch und fragte, ob ich fotografieren darf.





Die Häuser in den Ortschaften sind teilweise sehr ärmlich, baufällig, oft in einem ziemlich desolaten Zustand. Manche sehen unbewohnt aus. Aus welchem Grund auch immer. Auch Lokale, Gasthäuser, Cafés gibt es so gut wie nicht. Und wenn ich eines gesehen habe, war es verfallen und geschlossen.



Die Hauptstraße war immer asphaltiert, heute durchwegs in gutem bis sehr gutem Zustand. Aber alle Nebenstraßen sind Sandstraßen. So weit reicht die Asphaltierung nicht :-)

Auch das sieht man leider immer wieder:


Die Müllhalden türmten sich zuvor in Serbien auch schon so, dieser Anblick nimmt aber immer mehr zu, je weiter ich südostwärts fahre.

Ein paar km vor Cetate war es leider vorbei mit der ländlichen Gegend. Ich musste wieder eine Hauptverkehrsstraße mit vorbeirasenden LKWs und Autos teilen. Je näher ich Calafat kam, desto verkehrsreicher wurde die Straße.

Die einzige nennenswerte Steigung des Tages hatte ich kurz vor Cetate


und hoffte, hier mit einer Mittagspause belohnt zu werden. Immerhin hatte ich bereits 70 km hinter mir. Und es war bereits 14 Uhr 15 (Ortszeit). Aber erst ein paar km nach Cetate fand ich endlich ein Restaurant. Ich bestellte ein Snitel (das einzige, was ich auf der ganzen Speisekarte verstand) und dazu einen Salata (selbstredend). Cafea zum Abschluss war dann einfach. Ich werde in den nächsten Tagen ein paar Wörter rumänisch googlen. Immerhin bin ich in nächster Zeit in Rumänien und werde noch so einiges brauchen.

In Calafat fuhr ich auf die einzige Donaubrücke und passierte die Grenze nach Bulgarien. Ich habe somit heute mit dem Fahrrad 3 Länder bereist: Serbien, Rumänien, Bulgarien. Der Grund lag darin, dass ich am Vortag bei der Hotelsuche in Calafat kein Quartier fand, während ich in Vidin auf der bulgarischen Seite der Donau auf Anhieb ein Hotel fand.

rumänisch-bulgarische Grenze bei Calafat

Blick auf die Donau von der Brücke bei Calafat


Die Donau ist ganz schön breit geworden! Und nun bin ich in Bulgarien:


Ja ja ich weiß, ich darf nicht zu schnell fahren! Ich halte mich eh dran :-)


Gesamtstrecke 102,20 km
Zeit in Bewegung 5 h 18'
Gesamtzeit 7 h 44'


sehr angenehme Temperatur bei um die 18-20 °C (in der Früh: 14 °C)
UND: den ganzen Tag ohne Sonne fand ich auch sehr angenehm zur Abwechslung!

Summe aller Steigungen: 277 m
Höhe Negotin: 45 m ü NHN
Höhe Vidin: 37 m ü NHN

2 Kommentare:

  1. Drei Länder an einem Tag! Das erlebt man nicht alltäglich. Ich kann deine Scheu Menschen um Fotos zu bitten gut nachvollziehen. Aber fragen schadet ja nicht und ich bin froh, dass du ein paar Motive bekommen hast! Die Bilder mitsamt den Landschafts- und Umgebungsaufnahmen vermitteln eine komplett andere Welt und irgendwie auch eine andere Zeit wenn man sie aus privilegierten Augen wie den unseren betrachtet.
    Ein bisschen Regen nach all der prallen Sonne ist doch eine nette Abwechslung, wie du sagst. Ich hab mich in Wien auch darüber gefreut ;)
    Alena

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  2. Total interessanter Reisebericht und tolle Fotos! Danke Elisabeth

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