Sonntag, 18. September 2016

Tag 27: Galati bis Tulcea

Galati bis Tulcea:

Ich startete um 7 Uhr 59. Günter fuhr heute Richtung Westen, er teilte sich seine Heimfahrt nach Wien auf 3 Etappen auf. Ich fuhr Richtug Osten. Zuerst musste ich wieder zurück nach Galati zur Fähre. Auch hier gibt es eine Fähre, um die Donau zu überqueren. Ich weiß gar nicht, liegt es an der Breite der Donau oder liegt es am Mangel an finanziellen Mitteln, um eine Brücke zu bauen? Ich komme auf meiner Tour immer wieder durch große Städte an der Donau, in denen man nur per Fähre die Donau überqueren kann.



Heute fuhr ich alles nach der Karte: rote Hauptroute des Donauradweges / EuroVelo 6, keine Experimente, keine Dammwege, keine Pisten :-)

Nach der Fähre ging es gleich auf eine Hauptverkehrsstraße, viele Fahrzeuge waren allerdings nicht unterwegs.

Ich nähere mich Tulcea! Der Kilometer-Count down läuft!


Die Donau verzweigt sich hier schon ganz kräftig. Auch die Karte zeigt, dass sich das Donaudelta bereits ankündigt. Nebenarme, Kanäle, viele Seen.
Meine Karte, die ich immer auf meiner Lenkertasche im Klarsichtfach habe:




Teilweise sah ich Seen, teilweise sah ich allerdings auch ehemalige Seen, die ausgetrocknet sind.



Hier müsste zum Beispiel ein See sein. Mit viel Fantasie ist da auch einer, allerdings fehlt das Wasser:


Und dann kamen - wie konnte es anders sein - Steigungen. Bergauf, bergab, bergauf, bergab. Wenn ich jetzt auch noch einen Looping machen hätte müssen, hätte ich mich wie im Prater gefühlt!




Ab und zu fuhr ich durch eine kleine Ortschaft. Viele Ortschaften gab es allerdings nicht auf meiner heutigen Etappe.

In Isaccea hatte ich wieder Blick auf die Donau! Hier traf ich auch die Schweizer wieder. Sie waren in umgekehrter Richtung unterwegs. Sie waren ja von Silistra aus direkt nach Constanta gefahren und von dort aus nach Tulcea. Heute fuhren sie nach Galati. So konnten wir gemeinsam Picknick machen :-)

Und dann - nach 93,85 km (insgesamt nach 2207,70 km ab Wien) -  stand ich vor der Ortsttafel von Tulcea. Genau hier in Tulcea beginnt das Donaudelta, genau hier verzweigt sich die Donau in 3 Hauptarme, die ins Schwarze Meer fließen.



ICH HAB'S GESCHAFFT! 


Ich bin mit dem Fahrrad von Wien bis zum Tor des Donaudeltas gefahren!


Tulcea liegt am rechten Donauufer, auf sieben Hügeln, genau an der Stelle, an der die Donau eine scharfe Biegung in Richtung Osten bildet, und gilt als Tor zum Donaudelta. Am gegenüberliegenden Ufer, in der Schlinge der Krümmung, liegt Tudor Vladimirescu, ein ehemals selbstständiger Ort namens Carantena, der heute ein Ortsteil von Tulcea ist.

Die im 8. Jahrhundert v. Chr. gegründete Stadt wurde von Herodot von Halikarnassos im 3. Jahrhundert v. Chr. unter dem Namen Castrum Aegyssus erstmals erwähnt. Sie ist seit dem Altertum eine bedeutende Hafenstadt. Nach ihrer Eroberung durch die Römer im ersten Jahrhundert war sie Basis der römischen Nordost-Flotte. Später stand die Stadt unter wechselnder Herrschaft durch Byzanz (5. und 6. Jhd.), Bulgarien (vom 6. bis 10. und 12. bis 14. Jhd.), Genua (vom 10. bis 13. Jhd.) und lokale Königreiche wie das bulgarische Despotat Dobrudscha sowie die Walachei. 

Im Jahr 1416 wurde die Stadt durch das Osmanische Reich erobert und in Hora-Tepé bzw. Tolçu umbenannt. Am 11. (23.) März 1854 wurde Tulcea von der russischen Armee im Laufe des Krimkrieges erobert, die Truppen mussten die Stadt jedoch im Juni 1854 verlassen, um an den Kampfhandlungen auf der Halbinsel Krim teilzunehmen. Im Jahr 1860 erhielt der Ort als Bezirkshauptstadt den Rang einer Stadt. Nach dem Berliner Kongress von 1878 wurde Tulcea gemeinsam mit der Norddobrudscha Rumänien zugesprochen. Noch bis 1940 war Tulcea überwiegend von Bulgaren besiedelt, die jedoch nach dem Vertrag von Craiova die Stadt verließen.


Das Hotel bezog ich um 17 Uhr 03.


Ein kleines Stück fehlt mir noch: die Mündung der Donau ins Schwarze Meer!
Der mittlere Donauarm (Sulinaarm), der als der Hauptarm der Donau gilt, ist nicht bis zur Mündung befahrbar. Daher werde ich für dieses kleine Stück, das mir noch fehlt, ein Boot oder ein Schiff nehmen. Wie genau ich das mache, weiß ich noch nicht, da ich mir 3 Möglichkeiten überlegt habe. Aber das entscheide ich morgen. Jetzt brauch ich erst einmal eine Pause :-)

Gesamtstrecke 93,85 km
Zeit in Bewegung 6 h 01'
Gesamtzeit 9 h 01'


vormittags angenehme Temperatur, nachmittags wieder grenzwertig warm mit einer Höchsttemperatur von 32 °C (in der Früh: 17 °C)
sonnig den ganzen Tag

Summe aller Steigungen: 764 m
Höhe Galati: 15 m ü NHN
Höhe Tulcea: 6 m ü NHN

1 Kommentar:

  1. Bravo Bravo Bravo!!!
    Es freut mich für dich, dass du deinem Blogtitel gerecht werden konntest ;)
    Da gibt es ja fast so viel Wasser wie Land! Und in dem Zuge muss ich nochmal an dich appelieren: Geh schwimmen! Selbst wenn du kein Badezeug mithast. Es ist heiß, du hast etliche Schwimmmöglichkeiten, das gehört sich einfach! :D
    Und eine zweite Sache: Mach doch mal ein paar Selfies! Oder lass dich von Anderen mal wieder fotografieren. Nichts gegen die tollen Umgebungsbilder und manchmal ist sogar dein Schatten drauf, aber echt jetzt. Es braucht mehr Bilder mit DIR (nicht nur einem einsamen Rad)! ;)
    Alena

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