Samstag, 17. September 2016

Tag 26: Harsova bis Galati

Harsova bis Galati:

Die heutige Etappe war ein Experiment vermischt mit Improvisation. Im Zuge meiner Vorbereitungen für diese Tour bin ich schon im Vorjahr auf einen Reisebericht eines Steirers gestoßen, der diese Etappe links von der Donau gefahren ist, um die Steigungen, die auf dem offiziellen Donauradweg/EuroVelo 6 rechts von der Donau zu erwarten sind, zu vermeiden. Diesen Reisebericht hab ich bei meiner Routenerstellung für's Navi mit Openstreetmap, googlemaps und Google Earth mitberücksichtigt. Kartenmaterial hatte ich heute keines, stattdessen hatte ich mir Screenshots aus Google Earth ausgedruckt und mitgenommen.

Ich startete um 8 Uhr 08. Das Hotel in Harsova lag direkt an meiner Route, ich musste nur losfahren. 9 km auf der E 60, dann kam ich zu einer Donaubrücke mit Mautstelle! Ähm ... welche Spur ist die Fahrradspur?


Das Gewichtslimit könnte sich haarscharf für mich ausgehen! Zahlen musste ich an der Maustelle nicht :-)

Donaubrücke Vadul Oii-Giurgeni

Blick auf die Donau von der Donaubrücke Vadul Oii-Giurgeni

Die Donau bekommt man bald nicht mehr komplett aufs Bild! So groß ist sie schon geworden.

Gleich nach der Brücke kommt man nach Giurgeni.


Und dann kam mein Experiment: in die Ortschaft hinein, richtige Straße nach Rachitoasa (ein Nest, das kein Mensch kennt) suchen und rauf auf den Dammweg. Ja, ich wollte wieder Dammweg entlang der Donau fahren :-)




Aus der schönen Asphaltstraße wurde ein Sand-Kopfsteinpflaster-Weg (stimmte überein mit den Schilderungen des Steirers!):




Und der Sand-Kopfsteinpflaster-Weg ging in einen Betonplattenweg über. Ich war auf der richtigen Route!


Im Hintergrund sah man schon Rachitoasa:



Irgendwie passte der Name zu dieser Ortschaft ...


Und ich sah auch schon die Auffahrt auf meinen Dammweg.



Zu Beginn rumpelte ich auf groben Steinen dahin.


Aber nach ca. 1 km war der Dammweg recht gut befahrbar. Aber das beste am Dammweg war der Blick auf die Donau! Mit diesen Ausblicken auf die Donau lohnte sich der Dammweg auf alle Fälle!





Und das Zweitbeste am Dammweg war das:


2000 km gefahren seit Wien!

Nach ca. 7 km machte der Dammweg einen Haken nach links und verlief noch weitere 2 km einen Kanal entlang bis zu einer Ortschaft. Hier verließ ich den Dammweg und wollte entsprechend meiner Planung von Ortschaft zu Ortschaft weiterfahren.



In Bertestii de Sus warf ich schließlich das Handtuch und suchte nach einer Asphaltstraße. Dank Navi fand ich auch wirklich eine und fuhr somit anders als ursprünglich geplant weiter. Lange Prärieabschnitte - kaum Ortschaften, so gut wie keine Infrastruktur.


Gropeni

Kurz vor Braila erreichte ich die E 584, aus war es mit Ruhe und Natur.
Braila bot mir ein ganz anderes Bild: Shopping City, Supermärkte, Geschäfte, Banken, Diskotheken, viele Autos. Das war wie ein Schlag ins Gesicht, wenn man davor im Armenhaus von Rumänien unterwegs war. Eines erlebt man aber überall, auch in den großen Städten: nicht ganz so perfekte Straßen mit Löchern.



Von Braila nach Galati ging's über eine sehr gut ausgebaute Asphaltstraße.


Um 15 Uhr 49 war ich vor der Ortstafel von Galati:



Eigentlich dachte ich schon, gleich bin ich beim Hotel. Weit gefehlt! Nach der Ortstafel startete ich die Zieleingabe im Navi. 10 km bis zum Ziel. Öhm??? Doch so viel noch? Na ja, die Stadt ist groß. Dann führte mich mein Navi ins Zentrum, eine Runde durch Galati, aus Galati wieder raus und dann auf eine Bundesstraße DJ 251. Die 10 km waren längst um, ich war aber noch immer nicht beim Hotel. Ich schaute mir die Details an: noch 40 km. Wie gibt's das denn?????? Einstellungen überprüfen: unbefestigte Wege sind bei den Vermeidungen. Also änderte ich das und erlaubte unbefestigte Wege. Ich bin sie eh schon gewöhnt. Und schon sagte mein Navi bei der Neuberechnung: in 500 m nach links abbiegen.

Das sah dann so aus:





Um 18 Uhr 24 erreichte ich schließlich nach insgesamt 132,57 km das Hotel! Ich hab keine Ahnung, ob ich die Zieleingabe zu spät gestartet habe oder ob es an den Vermeidungskriterien lag, aber mein Navi hat mich mit der Kirche ums Kreuz geschickt! Ich muss mir das Donaudelta echt hart erkämpfen!


Gesamtstrecke 132,57 km (meine längste Etappe!)
Zeit in Bewegung 7 h 48'
Gesamtzeit 10 h 14'


vormittags angenehme Temperatur, nachmittags wieder grenzwertig warm mit einer Höchsttemperatur von 33 °C (in der Früh: 17 °C)

sonnig den ganzen Tag, kaum windig

Summe aller Steigungen: 297 m
Höhe Harsova: 24 m ü NHN
Höhe Galati: 15 m ü NHN

1 Kommentar:

  1. Wow, man ändert ein kleines Berechnungskriterium und schon wird aus 40km 500m?! Na gut dass du dann endlich angekommen bist! Das war ja eine mörderlange Strecke! Interessant, dass es bei dir weiterhin so heiß ist. In Österreich kam inzwischen eine relative Abkühlung. Mal sehen ob sie dich auch noch einholt.
    Bravo zu den 2000km!!!
    Alena

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