Mittwoch, 7. September 2016

Tag 16: Vidin bis Bechet

Vidin bis Bechet:

Heute KEIN REGEN, aber stark bewölkt, und das blieb auch den ganzen Tag weitgehend so. Gestartet bin ich um 7 Uhr 49. Hier hab ich in der Früh noch unser wunderschönes Hotel inmitten von Plattenbauten aus der kommunistischen Ära in Vidin fotografiert. Das Rad und ich sind startklar. Der Günter frühstückt zwar mit mir, geht aber nachher immer noch eine Runde schlafen. Er ist ja ein bissl schneller als ich :-)



Zurück zur bulgarisch-rumänischen Grenze auf der Donaubrücke bei Calafat. Diesmal hab ich die Tafel "Romania" vor mir. Vielleicht werde ich wegen meiner häufigen Grenzübertritte schon nach Drogen gefragt? Serbien-Rumänien-wieder Serbien-Rumänien-Bulgarien-zurück nach Rumänien ...

bulgarisch-rumänische Grenze bei Calafat

So wie gestern war ich auch heute relativ weit weg von der Donau und fuhr auf recht gut asphaltierten verkehrsarmen Straßen durch ländliche rumänische Gegend. Poiana Mare war noch die größte Ortschaft, durch die ich kam. Die Abstände zwischen den Ortschaften werden allmählich größer. Und das wirkte sich für mich dahingehend aus, dass ich recht lebhaften Wind hatte und mich kräftig abstrampeln musste. In den Oftschaften spürte man den Wind nicht, aber auf den längeren Abschnitten, wo man links und rechts nur Felder, Äcker und Wiesen hatte, war ich dem Wind ausgesetzt.



Auch heute sah ich viele ärmliche Häuser, die oft in einem desolaten Zustand waren. Nur selten stand mitten drin ein Haus, das renoviert oder neu gebaut wurde. Mit dem entsprechenden Auto davor. Gastarbeiter, die sich daheim ein Haus bauen? Zumindest sah ich vor solchen Häusern Autos mit spanischem oder deutschem Kennzeichen.


Heute traute ich mich sogar die Polizei zu fotografieren! Die gibt es auch in jeder auch noch so kleinen Ortschaft!


Lang lang suchte ich nach einem Lebensmittelgeschäft, in dem ich Bananen kaufen konnte. Magazin Generale - soweit kenn ich mich schon aus :-) Aber bis ich eines fand, in dem ich Bananen kaufen konnte, vergingen viele viele Kilometer! Ich wurde aber dann doch fündig! Orangensaft und Mineralwasser, und die Zwischenmahlzeiten waren gesichert.

Was es nicht alles gibt. Da war ich doch platt! Damit hätte ich nicht gerechnet.


Heute fotografierte ich ein paar Kirchen. Jede Ortschaft, auch wenn sie noch so klein ist, hat eine Kirche. Und einige sind recht schön!



Und wenn man Kirchen fotografiert, muss man sich auch Friedhöfe anschauen, finde ich.





Preisfrage: wer ist hier begraben?


Um die Mittagszeit begann ich wieder einmal, nach einem Gasthaus Ausschau zu halten. Leider fand ich heute gar keines. Hier


kaufte ich in einem Magazin Generale ein Fladenbrot, einen Hartkäse, weitere 2 Bananen und einen Liter Orangensaft. Damit gerüstet suchte ich die nächste Raststelle auf und fand auch eine kurz vor Ortsende. Es war ein überdachter Brunnen mit Sitzbänken. Ich war nicht alleine. Gleichzeitig mit mir hatte auch ein älterer Mann mit Hut (der linke im Bild unten) die Idee, sich dort hinzusetzen. Er nahm eine Mineralwasserflasche aus seinem Einkaufssackerl, machte sie auf und putzte damit seine Schuhe. Dann zog er die Schuhe aus, zog die Socken aus und wusch seine Socken mit Mineralwasser. Die Socken wand er wieder aus, zog sie wieder an und die sauberen Schuhe ebenfalls. Danach zündetete er sich eine Zigarette an und las Zeitung.


Ein zweiter Mann gesellte sich dann dazu, eine Frau war kurzfristig auch dabei. Und alle palaverten. Mich fragten sie, woher ich bin. Der rechte Mann im Bild konnte etwas französisch.


Nach meiner Rast in Rast setzte ich mich wieder aufs Rad und machte weiterhin die Augen auf, ob ich nicht wenigstens eine Tasse Kaffee trinken könnte? Meine verzweifelte Kaffeesuche ergab nur das:



NIX! Entweder es gibt gar nichts, oder man sieht desolate, nicht mehr betriebene Lokale. Den Kaffee muss ich heute Abend nachholen.

Ob da wohl jemand drin wohnt? Ich hab es nicht versucht herauszufinden:


Immerhin hat er daran gedacht, die EU-Fahne zu hissen!

Um 17 Uhr war ich schließlich nach 111 km vor dem Hotel in Bechet.

Gesamtstrecke 111,15 km
Zeit in Bewegung 6 h 17'
Gesamtzeit 9 h 10'


angenehme Temperatur bei um die 22-28 °C (in der Früh: 17 °C)
meistens stark bewölkt, ziemlich windig

Summe aller Steigungen: 152 m
Höhe Vidin: 37 m ü NHN
Höhe Bechet: 40 m ü NHN

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