Freitag, 9. September 2016

Tag 18: Turnu Magurele bis Giurgiu

Turnu Magurele bis Giurgiu:

Start um 8 Uhr 04. Eigentlich wollte ich schon um 7 Uhr 30 losfahren, weil heute eine sehr lange Etappe auf dem Programm stand und die Temperaturen in den letzten Tagen gestiegen sind. Hat aber leider nicht geklappt. Das Frühstück war schuld. Na ja, andere Länder - andere Sitten. Frühstück um 7 Uhr heißt noch lange nicht, dass man um 7 Uhr frühstücken kann!

Einmal um den Kreisverkehr vor dem Hotel, und schon war ich auf der Hauptstraße bzw. auf der Donauradroute/EuroVelo6. Mit Lebensmitteln und Getränken hatte ich mich schon am Vorabend in Turnu Magurele eingedeckt. Turnu Magurele ist im Vergleich zu den Ortschaften der letzten 3 Tage eine richtige Großstadt und hat alles, was das Herz begehrt! Auch heute war ich wieder relativ weit weg von der Donau und fuhr auf recht gut asphaltierten verkehrsarmen Straßen. Aber zu meiner Beruhigung: die bulgarische Variante ist noch weiter entfernt von der Donau, und sie ist wie schon gesagt recht hügelig bis bergig.

Ärmliche rumänische ländliche Landschaft - Teil 4.

Ich fahr nun schon 4 Tage durch das ländliche Armenhaus von Rumänien. Und seit 4 Tagen frage ich mich, wie es Rumänien in die EU geschafft hat? Es ist erschütternd, in welch ärmlichen Verhältnissen Menschen in einem EU-Land leben! Ich weiß schon, Rumänien hat auch Regionen mit einem weit höheren Lebensstandard! Ich bekomme zur Zeit nur die ärmste der ärmsten Regionen zu sehen.

Hier wohnt jemand:


Die dazu passende Tankstelle:


Hier wohnen ebenfalls Menschen:



Und dazwischen oder daneben sieht man dann auf einmal so ein Haus:


Heute hatte ich aber in einigen der Ortschaften den Eindruck, dass ein paar Häuser mehr als in den letzten 3 Tagen in besserem Zustand waren! Und was mir heute auch noch aufgefallen ist: ich kam an mehr Magazin General oder Magazin Mixt vorbei als in den letzten Tagen.

Dafür fiel heute schon wieder meine Mittagspause aus. Ich fand beim besten Willen kein Gasthaus! Dabei bin ich durch Zimnicea, einer etwas größeren Ortschaft, durchgefahren! Ein heruntergekommenes Hotel, sonst nichts. Es gibt Lokale, in denen man etwas trinken kann. Bei den meisten Magazins steht neben der Eingangstür ein Tisch, und manchmal sitzen da auch Leute. Die kaufen sich im Magazin ein Bier und trinken es dann draußen. Aber essen? Geht nicht. Am Ortsende von Zimnicea dachte ich, ENDLICH bin ich fündig geworden! Ich hab ein Gasthaus gefunden! Immerhin hatte ich schon 58 km hinter mir. Also nichts wie rein! Ich parkte mein Fahrrad neben dem Tisch und versuchte zu bestellen.




Fehlanzeige! Kein Essen, ich konnte nur eine Flasche Mineralwasser kaufen. Das nächste Gasthaus ist in Giurgiu, 59 km entfernt.

Während ich gleich zu Beginn, nachdem ich aus Turnu Magurele draußen war, noch durch recht viele winzige Ortschaften kam, war die Besiedelung nach Zimnicea wieder recht dünn. Große Abstände zwischen den winzigen Ortschaften, dafür wieder viel Prärie mit Wiesen, Feldern und fast keinen Bäumen. Und der Wind frischte wieder auf.

Ein Bauernhof:



Und so sieht ein Postamt aus, das in Betrieb ist!



Heute traf ich die beiden Schweizer, René und Stefan, immer wieder im Laufe des Tages. Entweder sie fuhren an mir vorbei, wenn ich gerade Pause machte, oder umgekehrt. Ca. 25 km vor Giurgiu fuhren wir dann überhaupt gemeinsam weiter. Ich empfand das als sehr angenehm, weil die heutige Etappe anstrengend war. Sie war sehr lang (die zweitlängste Etappe überhaupt), es war wieder windig, und am Nachmittag brannte die Sonne herunter. Zu dritt verging der Endspurt aber im Nu. Um 17 Uhr standen wir vor der Ortstafel von Giurgiu.


Das Hotel erreichten wir schließlich um 17 Uhr 20. Ich hatte im Hotel vorgebucht, die beiden schlossen sich gleich an und versuchten, ebenfalls ein Zimmer zu bekommen. Kein Problem, wir sind in der Nachsaison, man findet ganz leicht Zimmer.



Gesamtstrecke 117,84 km
Zeit in Bewegung 6 h 49'
Gesamtzeit 9 h 21'


vormittags noch angenehme Temperatur, nachmittags grenzwertig warm mit einer Höchsttemperatur von 33 °C (in der Früh: 18 °C)
vormittags leicht bewölkt, nachmittags wieder sonnig, ziemlich windig

Summe aller Steigungen: 236 m
Höhe Turnu Magurele: 40 m ü NHN
Höhe Giurgiu: 23 m ü NHN

1 Kommentar:

  1. Puuuh ich hoffe, du hast genug Proviant für diese Fälle, wo du kein Gasthaus findest! Und dann auch noch so eine überlange Strecke auf (hoffentlich nicht ganz) leeren Magen. Ich wünsche dir, dass du ab jetzt durch besser ausgestattete Dörfer und Städte kommst! Das ist echt ein ganz anderer Lebensstandard.
    Durchhalten und nicht auf Ruhephasen vergessen, wenn du sie brauchst!
    Alena

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